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Hamburger Umweltbehörde vergibt Auszeichnung für starke Bildungspartner*innen in herausfordernden Zeiten

Hamburg, 25. September 2024 ─ Anselm Sprandel, Staatsrat der Hamburger Umweltbehörde (BUKEA), überreichte gestern beim Fachtag „BNE in Bewegung“ im Rudolf Steiner Haus dreizehn Bildungsakteur*innen das Zertifikat „nun – norddeutsch und nachhaltig“ und würdigte damit ihr starkes zivilgesellschaftliches Engagement im Sinne einer Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE). Die nun-Zertifizierten, darunter größere Organisationen wie Einzelpersonen, befähigen Menschen, sich zu den ökologischen und gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit eine informierte Meinung zu bilden und sich mit zukunftsorientierten Ideen für eine nachhaltige Transformation zu engagieren. 

„Nachhaltige Perspektiven sind das, was wir alle in der heutigen Zeit mehr denn je brauchen. Der Klimawandel führt uns nahezu täglich vor Augen, welche Auswirkungen er auf unser aller Alltag und Leben hat und auf die wir uns alle vorbereiten müssen. Daher freut es mich besonders, heute diese Auszeichnungen verleihen zu dürfen. Denn es ist dem langjährigen und zielgerichteten Engagement der Ausgezeichneten zu verdanken, dass viele kleine und große Schritte in Bildungseinrichtungen für eine nachhaltige Transformation unserer Gesellschaft gegangen wurden und werden. Und es ist hoffentlich auch Ansporn für andere, dass die Belange des Klima- und Ressourcenschutzes, der Solidarität und Teilhabe in der Bildung thematisiert und weitergegeben werden.“, würdigt Staatsrat Sprandel das Engagement der Ausgezeichneten. 

Die nun-Zertifizierten vermitteln Wissen rund um Nachhaltigkeit, schneidern aus einer großen Methodenvielfalt zielgruppenspezifische Angebote und eröffnen den Teilnehmenden Spielräume, ihre eigene Selbstwirksamkeit zu erfahren. Damit orientieren sie sich am weltweiten Konzept einer Bildung für nachhaltige Entwicklung, das von der UNESCO befördert wird. 

Die nun-Zertifizierung macht die Qualität der Bildung für nachhaltige Entwicklung sichtbar und ermöglicht Schulen, Kitas, Familien und Engagierten, sich im non-formalen Bildungsangebot zu orientieren und Kooperationen für Bildungspartnerschaften aufzubauen.
„Die ‚nun-Zertifizierung‘ ist in den letzten 10 Jahren in Hamburg zu einer festen Größe geworden – einer Größe für hochwertige Bildungsarbeit im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung. Im Einklang mit den globalen Entwicklungszielen entwickeln wir das Verfahren in starker Partnerschaft mit den weiteren nun-Ländern kontinuierlich weiter. Nicht zuletzt deshalb ist es auch als Maßnahme im Hamburger Masterplan BNE 2030 verankert.“, ist sich Ralf Behrens (BUKEA) als Vorsitzender der nun-Kommission sicher. 

Die Stadt Hamburg vergibt das nun-Zertifikat seit 2014. Die S.O.F. Save Our Future – Umweltstiftung organisiert als Hamburger Geschäftsstelle das Zertifizierungsverfahren und den damit verbundenen Qualitätsentwicklungsprozess. In den vier beteiligten nun-Ländern Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein sind bereits an die 150 Akteur*innen zertifiziert.  

Die neuen nun-Zertifizierten:

Im Verein bild+begegnung aus Bergstedt begeben sich die Künstler*innen Tanja Bächlein und Arne Bunk mit Kindern und Jugendlichen auf eine künstlerische Forschungsreise zu Fragestellungen einer nachhaltigen Entwicklung und lassen Bilder von Vielstimmigkeit entstehen – sei es als Film oder Fotocollage.  

Unter dem Dach des Deutschen Roten Kreuzes bietet das Elsa Brändström Haus in Blankenese ein Freiwilliges soziales Jahr (FSJ) und den Bundesfreiwilligendienst (BFD) an. Das Team der Freiwilligendienste Hamburg begleitet die Teilnehmer*innen über das Jahr in Seminaren im eigenen Tagungshaus mit einem breiten Themenmix zu gesellschaftlichen, politischen oder ökologischen Fragestellungen. 

Izabela Czarnojan aus Hamm arbeitet als Lehrerin, Fortbildnerin und Prozessbegleiterin mit Erwachsenen und Jugendlichen in Schulen und anderen Bildungseinrichtungen. Ihr thematischer Fokus liegt auf den Schnittmengen von Nachhaltigkeit, Vielfalt und Digitalität. 

Luise Berger aus Eimsbüttel ist begeisterte Geografin. Mit ihrem Unternehmen Hafenkompass bietet sie Schulklassen, Tourist*innen und allen Interessierten faszinierende Exkursionen im Hamburger Hafen unter der Perspektive einer nachhaltigen Transformation dieses Traditions- und Wirtschaftsortes. 

Zum zweiten Mal nun-ausgezeichnet:

Die Loki Schmidt Stiftung mit ihrem Sitz in St. Georg ermöglicht durch zahlreiche Projekte und Veranstaltungen, wie Führungen, Entdeckertouren und Bildungsprogramme in den Boberger Dünen und der Fischbeker Heide ein intensives Naturerlebnis für alle Altersgruppen. Als Impulsgeberin für mehr Grün in Stadt und Land bietet die Stiftung in ihrer „Naturschutz-Akademie Hamburg“ ein breites Weiterbildungsangebot für Interessierte im Bereich Naturschutz und Umweltbildung an.

Die Bildungsarbeit der Schulkommunikation von HAMBURG WASSER mit ihrem Sitz in Rothenburgsort zeigt als Teil des öffentlichen Versorgungsunternehmens eine besondere transformative Wirkung. In dem Format der Zukunftswerkstatt werden Schüler*innen der Sekundarstufe I und II zu Entsiegler*innen. Sie entwickeln zusammen mit Expert*innen bei HAMBURG WASSER, bei Schulbau Hamburg und mit ihren Schulleitungen Entwürfe, wie die Schulhöfe umgestaltet werden können, damit hier Regenwasser abfließen, versickern und verdunsten kann. 

Claudia Konrad aus Altona sieht ihre Rolle in der Bildungsarbeit als politische Gestalterin, Analytikerin und Prozessbegleiterin. In ihren Workshops können Teilnehmende eine Kultur der Verbundenheit erleben. Sie entwickeln gemeinsam Visionen, die eine gesellschaftliche Transformation stärken. Vielstimmigkeit und Kontroversität finden hier einen geschützten Raum.

Isabel Carayol Lorenzo aus Eppendorf bietet mit „Changemaker Trainings“ und dem Netzwerk „Mind Behaviour Gap“ Seminare für junge Erwachsene, Trainer*innen, Organisationen & Unternehmen an, die mehr über die Zusammenhänge in der Welt erfahren möchten, die bereit sind ihr eigenes Handeln und Wirken zu reflektieren und Verantwortung zu übernehmen.

Zum dritten Mal nun-ausgezeichnet:

Ob Kindergruppe oder Seniorenkreis, ob in der Draußenschule oder in einer Fortbildung für pädagogische Fachkräfte - Themen rund um Natur und Umwelt vermittelt Dr. Katharina Henne aus Sasel lebendig und lustvoll. Die Themen berühren das alltägliche Leben der Teilnehmenden, machen aber gleichzeitig komplexe Zusammenhänge - auch auf globaler Ebene - anschaulich und nachvollziehbar.

Lore Otto aus Hummelsbüttel verfügt über eine langjährige Erfahrung in der Bildungsarbeit. Seit ein paar Jahren leistet sie im Rahmen des Netzwerks „Schule im Aufbruch“ echte BNE-Pionierarbeit. Dank der Unterstützung einer Lehrerin in der Grundschule Eberhofweg konnte dort für die ersten Klassen ein sogenannter „FreiDay“ eingerichtet werden. Ein wöchentlicher Freiraum, in dem an einem Schultag neue Lernformate nach den Bedürfnissen und Interessen der Kinder erprobt und entwickelt werden können. 

Gut Karlshöhe - Leben im grünen Bereich“. Dieser Claim spricht nicht nur für diesen idyllischen und authentischen Lernort in Bramfeld, sondern sinnbildlich auch für die Vision, das eigene Wirken im Sinne der Donut-Ökonomie an planetaren Ober- und sozialen Untergrenzen auszurichten. Mit einem breiten Spektrum an Angeboten richtet sich das Zentrum unter Trägerschaft der Hamburger Klimaschutzstiftung und in einem breiten Netzwerk von Kooperationen an Menschen jeden Alters. 

Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald verfügt mit ihrem Landesverband in Hamburg mit dem Wälderhaus in Wilhelmsburg und der WaldSchule im Niendorfer Gehege über zwei einmalige Lernorte. Doch auch darüber hinaus wirkt die SDW als urbanes Zentrum für Naturschutz, Bildung für nachhaltige Entwicklung und Nachhaltigkeit: mit einem breiten Angebot an Fortbildungen für Pädagog*innen, als Konsortialführung von RENN.nord in der Vernetzung von Akteur*innen der Nachhaltigkeit und mit der „International Sustainability Academy“ wird die länderübergreifende Zusammenarbeit für eine Umsetzung der Agenda 2030 gestärkt.

Die S.O.F. Save Our Future – Umweltstiftung mit Sitz in Hammerbrook unterstützt mit ihren Initiativen wie KITA21, KLIMAfuchs und Klima-Kita-Netzwerk Einrichtungen der frühkindlichen Bildung auf ihrem Weg zu einem Lernort für nachhaltige Entwicklung. Kitas, Träger, Fachschulen und angegliederte Akteur*innen finden in einem vielfältigen Portfolio aus Fortbildungen, Fachtagen und Vernetzungstreffen passgenaue Angebote. Die S.O.F. ist darüber hinaus Geschäftsstelle der nun-Zertifizierung in Hamburg. 

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Staatsrat Sprandel (2. Reihe Mitte) mit den Hamburger nun-Zertifizierten 2024 beim Fachtag „BNE in Bewegung“ im Rudolf Steiner Haus Hamburg (Foto: Monika Riekhof)