Jugendwaldheim Hartenholm

Beschreibung der Einrichtung und der Bildungsarbeit

Fernab des von Konsum geprägten Alltags bieten Jugendwaldheime jungen Menschen elementare Erfahrungen für ihr eigenes Leben. Hier können Jugendliche das Ökosystem Wald erfahren und Gemeinschaft in der Klasse erleben!

Die Besonderheit eines Aufenthaltes im Jugendwaldheim liegt in der vormittäglichen Waldarbeit, die in Kleingruppen betreut und methodisch genutzt wird. Die Jugendlichen können durch ihre eigene Arbeit den Wald hautnah erfahren und gestalten, so dass dieser den Anforderungen der eigenen Zukunft gerecht werden kann. Die gemeinsame Arbeit im Wald, wo jeder auf die Hilfe des Anderen angewiesen ist, fördert zudem in besonderem Maße Teamgeist und Selbstbewusstsein. Die Übernahme von Verantwortung und eine vorausschauende Denkweise werden von den Schüler*innen trainiert. Ein weiteres Charakteristikum ist eine Unterstützung beim Küchendienst am Vormittag. Hier wird ein ressourcenschonender Umgang insbesondere im Bezug auf Lebensmittel sowie eine entsprechende Wertschätzung der Mahlzeiten vorgelebt und den Schüler*innen näher gebracht. Nachmittags wählen die Schüler*inne selber ihr Programm aus unserem Angebotskatalog aus, deren Inhalte wald- und erlebnispädagogisch geprägt sind.

Das intensive soziale Miteinander und ein hohes Maß an Eigenverantwortung sowie die eigene Leistungsbereitschaft bestimmen die Qualität des Aufenthalts. Neben der sozialen Kompetenz wird durch den Aufenthalt im Jugendwaldheim ein verantwortungsvoller Umgang mit der Ressource Wald vermittelt. Übertragen auf die gesamte menschliche Umwelt eröffnet dies den Schülern ein weites Spektrum an Gestaltungskompetenz.

Themenschwerpunkte:

• Wertevermittlungen im Sinne einer Bildung für nachhaltige Entwicklung.
• Stellung des Menschen im Gefüge von Wald und Natur

Ob in der methodischen Nutzung der Arbeiten am Vormittag, in den Hintergrunddarstellungen zu den Waldarbeiten und den Projekten am Nachmittag, die Stellung des Menschen im Gefüge von Wald und Natur bilden den inhaltlichen Schwerpunkt im Jugendwaldheim. Deutlich wird den Schüler*innen die Abhängigkeit des Menschen von den Kreisläufen im Naturgefüge und wie sensibel diese ineinander vernetzten und aufeinander abgestimmten Naturabläufe auf menschliche Veränderungen reagiert. Auf die Erkenntnis, dass jede menschliche Veränderung im natürlichen Gefüge sich letztlich auch wieder auf uns Menschen auswirkt, wird hingearbeitet. Auch lokale Verhaltensweisen können überregionale Auswirkungen haben.

• Warum hat die Artenvielfalt für unsere gemeinsame Zukunft eine entscheidende Bedeutung?
• Welche menschgemachten Mechanismen bedroht diese Vielfalt?
• Warum werden fair gehandelte Produkte in der Küche des Jugendwaldheims und im Kiosk verwendet und warum bedroht die ungleiche Güterverteilung auf dieser Welt die Lebensgrundlage kommender Generationen?

Solche und ähnliche Fragen werden im praktischen Geschehen thematisiert und nach dem Prinzip von Ursache und Wirkung erforscht. Die Schüler*innen erhalten die Gelegenheit, mit praktischen und authentischen Arbeiten im Wald positive Grundlagen für Ihre eigene Zukunft sichtbar und anfassbar zu schaffen. Die sozialen und persönlichen Verhaltensweisen, die Voraussetzung für eine zukunftsorientierte Entwicklung sind, werden in den Gruppenaktivitäten trainiert.

Das Jugendwaldheim befindet sich inmitten des Segeberger Forst. Die Klassen leben in und mit dem Wald. Eine intensive Auseinandersetzung mit dem Ökosystem, seinen Bedrohungen und den Handlungsperspektiven jedes Einzelnen kann dadurch nachdrücklich stattfinden. Durch die Möglichkeit der Mitgestaltung an unserer Zukunft durch eigene Mitarbeit, lässt die Schüler*innen die Wertschätzung ihrer Arbeit erfahren. Die Mithilfe bei der Haus- und Küchenarbeit führt die Schüler zudem an einen verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen heran. Das intensive Zusammenleben im Jugendwaldheim befähigt die Schüler*innen zu einem rücksichtsvollen Umgang mit ihren Mitmenschen.

Weitere Programmangebote für andere Zielgruppen:

•  Lehrerfortbildung in Zusammenarbeit mit dem IQSH
• Ausbildung von Lehramtsstudierenden im Bereich außerschulische Bildung
• Waldaktionstage
• Projekttage ( ein- bis dreitägig )
• Walderlebnistage für Grundschulen ( ein- bis fünftägig )
• Exkursionen für Erwachsene/Senioren