Landwert Schulbauernhof
„Vom Acker auf den Teller“ – auf unserem Schulbauernhof an der vorpommerschen Küste sind die Kinder für die Erzeugung ihrer Lebensmittel selbst zuständig: sie versorgen die Tiere und den Garten, backen Brot, verarbeiten Milch zu Frischkäse und kochen ihr eigenes Essen.
Wissen über ökologische Kreisläufe sowie gesunde Ernährung vermitteln und vor allem die Kinder wieder mit der Natur verbinden – das sind die zentralen Anliegen unseres Schulbauernhofes.
Unser außerschulischer Lernort ermöglicht Lernen mit allen Sinnen, in einem emotionalen Kontext und vor allem durch "selbst tun“. Kinder können im Rahmen von Klassenfahrten, Gruppenfahrten, Ferienfreizeiten und Kindergeburtstagen zu uns auf dem Hof kommen.
Unser Schulbauernhof ist ein außerschulischer Lernort, der Kindergruppen einen Einblick in die Herkunft und Herstellung unserer natürlichen Lebensmittel gibt.
Das „Selbst-Tun“ steht dabei im Fokus: die Kinder backen und kochen für die ganze Gruppe, verarbeiten Milch und versorgen Tiere, Hof und Garten – und das jeden Tag.
Auf unserem Schulbauernhof lernen Kinder Lebensmittel wertzuschätzen und Verantwortung zu übernehmen.
Mit unserem Lernort Schulbauernhof wollen wir Kinder und Jugendliche für eine gesunde Ernährung und einen nachhaltigen Umgang mit unseren Ressourcen sensibilisieren. Unser Ziel ist es, dass Kinder ein Bewusstsein für sich selbst und ihre Umwelt entwickeln und möchten somit Impulse setzen, die Natur zu lieben, zu achten und zu schützen.
Ernährungsbildung
Vielen Kindern sind die Ursprünge der Nahrungsmittel oft völlig unbekannt. Während ihres Aufenthaltes auf unserem Bio-Schulbauernhof erhalten die Schüler die Chance, die Vielzahl von Arbeitsabläufen kennen zu lernen, die in einem fertigen Essen stecken.
(Gesunde) Ernährung ist nicht nur für unsere Gesundheit wichtig, sie hat zudem noch eine wichtige Schlüsselrolle in der nachhaltigen Entwicklung unserer Welt inne. Unsere Ernährung ist untrennbar verbunden mit den wichtigsten und drängendsten Handlungsfeldern der Zukunft: Landwirtschaft, Konsum und Lebensstil, Klimawandel, Energieverbrauch, Welternährung und globale Gerechtigkeit.
Der Schulbauernhof als Lernraum für BNE
Auch über das Ernährungsthema hinaus bietet unser ökologisch wirtschaftender Bauernhof viele Möglichkeiten, über (land-)wirtschaftliche und gesellschaftliche Zusammenhänge ins Gespräch zu kommen – und zwar an ganz konkreten Beispielen. Mittels praktischer Tätigkeiten, deren Wirkung sofort sichtbar wird, möchten wir den Kindern Anstöße geben, über ihr eigenes Handeln nachzudenken und ein verantwortungsbewusstes Verhalten im Sinne der Nachhaltigkeit zu entwickeln.
Unsere "Lebensschule Bauernhof" ist ein idealer Lernort, um Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) lebendig werden zu lassen. Der Hof bietet authentische Lernumgebungen und vor allem eines: genügend Zeit. Abseits der Hektik des Schulalltags können sich Kinder bei uns in Ruhe den kleinen und großen Herausforderungen des Hoflebens stellen und an ihnen wachsen.
Die Arbeit auf dem Hof bietet den Kindern viele Gelegenheiten, wichtigen Schlüsselkompetenzen zu erlangen. Denn: Kompetenzen werden nicht vermittelt, sie können nur durch Handeln erworben und durch Erfahrung gestärkt! Genau dies ist auf unserem Hof bei der täglichen Arbeit mit Pflanzen, Tieren und Lebensmitteln optimal möglich: komplexe Zusammenhänge können nachvollzogen werden und das eigene Handeln in der Gruppe kann ausprobiert und reflektiert werden. Durch die Vielfältigkeit der anfallenden Arbeiten ergibt sich eine ungeheure Methodenvielfalt.
Alle Bildungsmodule sind in irgendeiner Weise mit dem Weg unseres Essens vom „Acker auf den Teller“ verbunden. Durch die Rotation der Arbeitsgruppen über die Dauer des Aufenthaltes können die Kinder die übergeordneten Themen „Ernährung“ und „Landwirtschaft“ so aus verschiedenen Blickwinkeln erleben (Perspektivenvielfalt). In den rotierenden Arbeitsgruppen kommen die Kinder jeden Tag mit einer anderen Person unseres Teams in Berührung.
Methodik unserer Bildungsangebote
Unsere Umweltbildungsarbeit verfolgt einen möglichst ganzheitlichen Ansatz: Angelehnt an Pestalozzi („Lernen mit Kopf, Herz und Hand“) lernen die Kinder bei uns in kleinen Gruppen durch „selbst tun“ und direkte Erfahrungen.
Durch die geringe Gruppengröße mit jeweils vier bis max. sechs Kindern stellen wir
Wissensvermittlung und Kompetenzerwerb erreichen wir also vor allem in dem wir die Sinne der Kinder ansprechen. Neue visuelle Impressionen, Gerüche und Geräusche sowie unbekannte haptische Eindrücke gibt es auf einem Bauernhof zahlreich zu entdecken. Innerhalb der Gruppenarbeit versuchen wir, den Kindern für diese Entdeckungen deshalb i m m e r ausreichend Zeit einzuräumen.
Das Leben auf dem Hof kommt dem natürlichen Bewegungsbedürfnis der Kinder entgegen und sie haben abends durchaus zu Recht das Gefühl, ihre Kraft in sinnvolle Arbeit investiert zu haben. Die Erfahrung anderer Schulbauernhöfe hat gezeigt, dass sich, obwohl auf den Höfen in der Regel viele Gefahrenquellen anzufinden sind, es noch auf keinem Schulbauernhof zu schweren Unfällen gekommen ist - und das, obwohl den Kindern viel zugetraut wird - oder eben gerade aus diesem Grund. Wenn die Kinder den Ernst ihres Handelns spüren und ihnen auch der Umgang mit Tieren zugetraut wird, handeln sie verantwortungsbewusst und mit großem Respekt.
Bundesland: Mecklenburg Vorpommern
Auszeichnungsjahr: 2015
Steckbrief
- Von der Lebensmittelproduktion bis zum Genuss
- Selbsterfahrungen Kochen Backen, Käse machen
- Schulklassen, Kindergruppen, Familien
Auszeichnungsjahr:
2015Kontakt
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